Insights SWA Asset Manager Radar 2020, Teil 2

Corona-Krise: Digitalisierungsschub, moderate
Umsatzreduktionen und Offenheit für Akquisitionen

Autorin: Marianne Müller

Im Herbst 2020 lancierten wir mit dem «SWA Asset Manager Radar» ein neues Benchmarking in der Vermögensverwaltung. In einer Online-Umfrage erhoben wir Daten zur Umsetzung von FIDLEG / FINIG, zur Bewältigung der Corona-Krise und zur Relevanz von Nachhaltigkeit in der Vermögensverwaltung. Die Ergebnisse der Umfrage veröffentlichen wir in unserer Blog-Reihe «Insights SWA Asset Manager Radar 2020».

Wenn man der Krise etwas Positives abgewinnen will, dann kommt man um das Thema Digitalisierung nicht herum. Während Digitalisierung bislang eher ein Schattendasein in Strategiepapieren fristete, ist die Digitalisierungskompetenz dank Corona endgültig in der realen Geschäftswelt der Vermögensverwalter angekommen. Rund drei Viertel der befragten Unternehmen bestätigten diese Hypothese. In diesen Bereich will ein Viertel der Vermögensverwalter in den nächsten 12 Monaten weiter investieren. 25% stuften die Einrichtung der Homeoffices als grosse Herausforderung ein.

Nicht unerwartet sieht die Mehrheit der Befragten die Interaktion mit den Kunden als eine der grössten Herausforderung in der Krise an. Interessanterweise stellt die Hälfte der Befragten beim Kundenverhalten jedoch keine Auswirkungen fest. Überraschend ist auch, dass die interne Kommunikation mit den Mitarbeitenden offenbar problemlos funktionierte.

Im Vergleich zu anderen Branchen scheinen die Vermögensverwalter mit Umsatzeinbussen zwischen 5 und 29% für das Geschäftsjahr 2020 noch glimpflich davongekommen zu sein. Fast zwei Drittel der Befragten gaben sogar an, vom Corona-Virus gar nicht betroffen zu sein.

Die Auswirkungen von Corona resultierten in ausgebliebenen Kundenkontakten und dem Ausbleiben von neuen Mandaten. Wachstum wollen die Vermögensverwalter in den Folgemonaten primär durch Akquisitionsstrategien, der Erschliessung neuer Vertriebskanäle und der Entwicklung neuer Anlageprodukte erzielen. Eine hohe Priorität geniesst dabei die Rekrutierung von Talenten. Die Umsetzung von FINIG / FIDLEG wird die befragten Institute weiterhin auf Trab halten.