«Swiss Climate Scores»: Best-Practice Transparenz zur Klimaverträglichkeit von Investitionen

Autorin: Marianne Müller

© iStockphoto/Sakorn Sukkasemsakorn
Die «Swiss Climate Scores» sollen Anlegerinnen und Anlegern inskünftig eine wissenschaftsbasierte Orientierungshilfe bei der Auswahl bestimmter Finanzinstrumente bieten. Mit diesem freiwilligen Instrument schaffen die Finanzinstitute Transparenz zwischen Anlageprodukten und erhöhen die Vergleichbarkeit.

Gemäss Medienmitteilung des Bundesrates vom 29.6.2022 soll der Schweizer Finanzplatz mit glaubwürdiger Klimatransparenz einen internationalen Spitzenplatz einnehmen. Die Schweiz und ihr Finanzplatz stehen hinter dem Ziel, bis 2050 die Treibhausgasemission auf Netto-Null zu senken.

Die «Swiss Climate Scores», die unter Leitung des Bundes und gemeinsam mit Experten und Expertinnen aus der Branche sowie von NGOs entwickelt wurden, umfassen die folgenden sechs Indikatoren:

  • Treibhausgasemissionen
  • Exposition gegenüber fossilen Brennstoffen
  • Globales Erwärmungspotential
  • Verifizierte Bekenntnisse zu Netto-Null
  • Glaubwürdiger Klimadialog
  • Management auf Netto-Null

Weiterführende Informationen zu den sechs Kriterien können dem folgenden Link entnommen werden.

Da die drei Verbände Asset Management Association, Schweizerische Bankiervereinigung und Swiss Sustainable Finance dieses Instrument unterstützen, ist zu erwarten, dass sich die Transparenz bei nachhaltigen Finanzanlagen aufgrund des Wettbewerbsdrucks trotz freiwilliger Anwendbarkeit in den kommenden Monaten substantiell erhöhen wird. Selbstredend liegen noch nicht für alle Bereiche fundierte Daten vor, weshalb die Branche mittels einer Pilotphase Erfahrungen sammeln und Weiterentwicklungspotential identifizieren wird. Bis Ende 2023 soll laut Bundesrat der Stand der freiwilligen Einführung der «Swiss Climate Scores» untersucht werden. Wir sind gespannt auf die Ergebnisse.